Der Hafen Baška durch die Jahrhunderte
Die Anfänge der Insel- und Küstenschifffahrt in Baška reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Bewohner der zerstörten Siedlung „Kaštel“ an die Küste „Podbaškun“ übersiedelten. Sie begannen einen Warenhandel mit benachbarten Orten auf der Insel, aber auch mit den Nachbarinseln Rab, Lošinj und Cres. Der wichtigste und größte Hafen dieser Zeit, mit dem sie verbunden waren, war Senj. Mit Segelschiffen und Ruderbooten transportierten die Einwohner von Baška Wein, Käse, Öl, Tomaten, Trauben, Holz usw. Sie segelten auch nach Süden und beförderten überwiegend Wein und Öl aus Zadar, Šibenik, Split und Kotor. Es war eine kleine Linienfahrt entlang unserer Küste und in Ausnahmefällen auch zu italienischen Häfen: Triest, Venedig, Ravenna und Ancona. Gleichzeitig war es aber auch ein Handelsgeschäft, denn lokale landwirtschaftliche Produkte, wie Trauben und Tomaten, wurden gegen Produkte aus anderen Regionen getauscht und wurde weiter gehandelt. Mit der Entwicklung der Schifffahrt entstand der Bedarf, Schiffe zu reparieren und zu überholen, und so hatte Baška auch eine Werft. Die Bewohner von Baška waren hervorragende Kalfaterer, später gefragt und erfolgreich in den Arsenalen von Triest, Pula und Rijeka. Im Bau und im Transport dominierten Holzboote: Bracera, Bragoc und Traget, aber ein höherer Bedarf für den Gütertransport auf weiter entfernten Linien erforderte den Bau größerer Segelschiffe, sodass Trabakel, Kuter und Loger in den Verkehr eingeführt wurden.
Der Hafen wurde 1892 erweitert, als eine neue 220 m lange Hafenmole errichtet wurde. Ein Hafenlicht wurde installiert, ein „Garofulin“ oder Anlegeplatz wurde gebaut sowie neue Poller zum verstärkten Festmachen von Schiffen am Heck bei Sturm. Später wurde eine neue Mole für den Personenverkehr und ein zweites Hafenlicht gebaut.
Von 1900 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs erreichte die Handelsmarine von Baška mit insgesamt 90 Schiffen mit einer Tragfähigkeit von 2000 reg. Tonnen ihren Höhepunkt. Die Flotte bestand überwiegend aus Trabakeln und Bracera, welche die Ware aus Dalmatien und dem Hinterland von Senj nach Rijeka und Triest transportierten. Die Entwicklung der Seefahrt erforderte, dass Seeleute auch den Titel des Nautikers innehatten, sodass 1912 15 Bewohner von Baška für die Steuerung von Schiffen entlang der ganzen Adria ausgebildet wurden.
Mit den ersten Dampfschiffen auf der regulären Linie Senj-Rijeka (1872 fuhr das Schiff „Hrvat“ von Senj nach Rijeka) ging die Zahl der lokalen Reedereien zurück, und der Erste Weltkrieg führte zum Zusammenbruch der Schifffahrt und des Handels und zur Auswanderung der Bevölkerung. Zwischen den zwei Weltkriegen wird Baška dank ihrer günstigen Lage, dem Klima und den zahlreichen Stränden zum touristischen Zentrum der Insel und des ganzen kroatischen Küstenlandes, gleich nach Crikvenica und Rab. Unter solchen wirtschaftlichen Bedingungen entwickelte sich auch der Seeverkehr und Baška wurde Teil der Dampfschifffahrtslinie Senj-Sušak von Jadranska plovidba d.d. Sušak.
Gleichzeitig verfügte Baška über ihre eigene kleine Schiffsflotte, die im Jahr 1937 28 von insgesamt 69 Booten auf der gesamten Insel ausmachte.
Die Folgen des Zweiten Weltkriegs waren für den Hafen von Baška und dessen Flotte verheerend. Alle Schiffe wurden versenkt, und die Häfen, operativen Küsten und Werften wurden zerstört. Nach dem Krieg erfolgten die Reparaturen und die Ausrüstung der Schiffe für den notwendigen Transport von Gütern und Passagieren.
Die erste regelmäßige Passagier- und Frachtdampfschiffslinie der Jadrolinija mit Halt in Baška wurde 1951 auf der Route Rab-Rijeka eingeführt, mit 6 Haltestellen im Sommer und 4 im Winter.
Eine große Veränderung kam 1969, als die Fährlinie Senj-Baška-Lopar eingeführt wurde, die 1989 vollständig eingestellt wurde.
Mit der kürzlichen Fertigstellung der 1. und 2. Phase der Erweiterung des Hafens Baška und der Verlängerung der Hafenmole Vela Riva sind die Voraussetzungen für die Wiederherstellung dieser historischen Schifffahrtslinie erfüllt.
Seit der Gründung der Hafenbehörde des Landkreises im Jahr 1999 wird der Hafen Baška von der Hafenbehörde des Landkreises Krk verwaltet, die 2014 mit der Sanierung der Mala Riva begann. Die Arbeiten wurden 2015 abgeschlossen, wodurch Baška eine voll ausgestattete Promenade für Touristenboote auf Rundfahrt erhielt. Somit wurde Baška zu einem unverzichtbaren Hafen für Kreuzfahrten durch die Adria.
Für das Jahr 2023 sind im Hafen von Baška die Arbeiten an der 3. und 4. Phase der Hafenerweiterung vorgesehen, die das Projekt vollenden werden. Dieser historisch bedeutende Hafen bekommt somit alles, worauf seine Bewohner und Gäste seit Jahren sehnsüchtig warten – Sicherheit, hohe Standards, neue Liegeplätze und hervorragende Bedingungen für das Anlegen von Schiffen.
Nach Abschluss des Projekts, das in 4 Phasen die Verlängerung der Vela Riva um 50 m, der Mala Riva um 100 m, drei Mole an der Promenade Garofulin und in der vierten Phase die Promenade „T“ und der Pier an der alten Promenade umfasst, wird der Gesamtwert der Arbeiten mehr als 75 Mio. HRK/10 Mio. EUR betragen.
Historische Quelle: Krčki zbornik, Band 8, Krk, 1976
Photos: Tourismusverband der Gemeinde Baška https://www.visitbaska.hr/de